Kreisverkehrswacht Sömmerda e.V.
Straße der Einheit 25
99610 Sömmerda


Verkehrssicherheitstag am 16.06.2010 mit 18 Stationen für

800 Kinder


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16. Juni 2010 auf dem Marktplatz in Sömmerda



Beim Verkehrssicherheitstag testeten am Mittwoch 800 Kinder und Jugendliche, aber auch etliche Erwachsene an 18 Stationen ihr Wissen, Können und die Reaktionen.



Lea (11) fährt fast immer mit dem Rad, kann das auch ganz gut. Darum war die Sömmerdaer Schülerin ein wenig erschrocken, als sie am Fahrrad-Simulator etwas zu spät bremste.

Taktisch günstig platzierte die Kreisverkehrswacht (neben der Stadtverwaltung und der Polizeiinspektion Sömmerda Gastgeber des Verkehrssicherheitstages) an der ersten der 18 Mitmach-Stationen die Zeichnungen für das in der Sömmerdaer Neuen Zeit geplante Verkehrspräventionszentrum.



"Schulungsräume, Simulator, Jugendverkehrsschule, Alf-Aktion Junge Fahrer, Erzieherseminare, Schulwegaktion, Fahrradkurse, Sicherheitschecks dafür und für mehr hätten wir dort Platz und könnten wir für den ganzen Kreis anbieten,", warb Evelyn Dahlke, die stellvertretende Vorsitzende der Kreisverkehrswacht, vor allem bei den Kommunalpolitikern um Unterstützung. Sömmerdas 1. Beigeordneter Ralf Hauboldt (Linke) unterstrich die Notwendigkeit.



Übrigens ist das im Sömmerdaer Sprachgebrauch bereits genutzte Wort "Verkehrsgarten" nicht ganz passend, so die Befürworter. Das klinge irgendwie nur nach Roller fahrenden Kindern. Und Verkehrssicherheit ist altersübergreifend, betrifft Auto- und Radfahrer, Fußgänger. "Wir haben an Schulen und Kindereinrichtungen oft Probleme mit den Eltern, die ihre Kinder bringen und abholen, mal kurz eben direkt vor der Tür stehen bleiben, möglichst noch die Handtasche im offenen Auto lassen", bestätigte Eckhard Deutschmann, stellv. Chef der Sömmerdaer Polizeiinspektion.



Und darum wollte man bei diesem gestrigen Verkehrstag unter anderem mit Fahrsimulatoren, Hör- und Sehtests, der Auszeichnung langjähriger unfallfreier Fahrer auch ältere Generationen ansprechen und sensibilisieren. Viele Sömmerdaer nutzten gestern vor allem die von der Polizei angebotene kostenfreie Fahrradcodierung.



Haltestellenwart Andreas Pausch vom ÖPNV ließ Kinder einmal aus Sicht der Busfahrer erleben, wie schnell jemand im "toten Winkel" außer Acht geraten kann. Vielleicht half diese Demonstration, dass Schulkinder an Haltestellen disziplinierter ein- und aussteigen. Und wer als Autofahrer gestern einmal einen Blick vom Busfahrer-Sitz riskierte, wird künftig nochmal so vorsichtig an haltenden Bussen vorbeifahren. Wer hat beispielsweise bislang die zwei roten Achtungs-Punkte an der Haltestelle Haßleben gesehen und befolgt?



Auch am Fahrradsimulator war Obacht gefragt. Die Fünftklässler der Salzmann-Schule fühlten sich u. a. durch die Fahrradprüfungen der 4. Klasse fit. Doch gab es teils ernüchternde Einsichten. Nicht nur angesichts des ganz traurigen Fahrrad-Unfalls mit einer Schülerin jüngst in Sömmerda sind vorbeugende Aktionen gefragt. "Ich habe das Mädchen gekannt", erzählte leise Ann-Kathrin (10). "Sie war so nett zu mir. Am Dienstag war ich bei ihrer Beerdigung."

Quelle: Katrin Müller / 17.06.10 / TA